Asiatische Hornisse, Vespa Velutina

Asiatische Hornisse, Vespa Velutina
Nestgründungsphase der Asiatischen Hornisse

Mit den wärmeren Tagen kommen ab Mitte März auch die Königinnen der Vespa velutina aus ihren Winterquartieren, stärken sich an nektarreichen Blüten und beginnen mit dem Nestbau. Dabei ist zu beachten, dass weit mehr Königinnen überwintern, als tatsächlich erfolgreich ein Nest gründen können. Bei der Asiatischen Hornisse geht man von einer maximalen Nestdichte von ca. 12 Nestern pro Quadratkilometer aus, wobei ein Nest bis zu 500 Königinnen hervorbringen kann.

Es gibt einige Möglichkeiten, die Anzahl der erfolgreichen Nestgründungen im Frühjahr zu reduzieren.
Absammeln der Königinnen an Sträuchern, Man kann Königinnen jetzt an Blüten von z.B. Zwergmispeln (Cotoneaster) oder Berberitze finden, bzw. überall dort wo auch andere frühe Insekten zu finden sind. Aus Südhessen wird das Absammeln von über 20 Jungköniginnen an einem einzigen Cotoneaster-Strauch berichtet. Es sind aber viel zu viele Königinnen unterwegs, als dass man diese tatsächlich durch Ablesen an Sträuchern oder Locktöpfen soweit reduzieren könnte, um einen nennenswerten Einfluss auf die spätere Nestanzahl zu erzielen.

Keine Fallen aufstellen
Auch Fallen sind hier kontraproduktiv, zumal diese keine hundertprozentige Selektivität gewährleisten können und somit nach Bundesnaturschutzgesetz grundsätzlich verboten sind. Man würde sich als Imker selbst keinen Gefallen tun, wenn man mit solchen Fallen z.B. die Königinnen heimischer Wespenarten dezimiert, da gerade die Arbeiterinnen unserer volksstarken sozialen Wespen eine sehr gute alternative Nahrungsquelle zu den Honigbienen für die Vespa velutina darstellen. Je mehr Wespenvölker es also in der Umgebung gibt, umso geringer ist der Druck auf die Honigbienen.

Primärnester nicht sofort entfernen, sondern erst einmal beobachten
Wird ein sogenanntes Embryonalnest (nur Königin ohne Arbeiterinnen) entdeckt, bietet es sich an, dieses nicht sofort zu entfernen. Gerade diese Embryonalnester sorgen für eine natürliche Reduktion der Nester durch Übernahme oder Adoption. D.h. Königinnen, welche selbst noch kein Nest gegründet haben, schauen ob sie ein verwaistes Nest
friedlich oder ein besetztes Nest feindlich übernehmen können. Also kann man es getrost hängen lassen und weiter
beobachten. Dies ist der natürliche Weg zur Reduzierung der vielen Königinnen. Selbst bei Nestern, welche schon in der sozialen Phase sind, also schon Arbeiterinnen geschlüpft sind, können noch fremde Königinnen versuchen, das Nest zu übernehmen.

Beobachtungen melden
Da die Verwechslungsgefahr in der Nestgründungsphase hoch ist und die Asiatische Hornisse als invasive Art meldepflichtig ist, sollten Nester immer den zuständigen Behörden mit Bild und Standortangabe gemeldet werden. Die Meldestelle für das Saarland ist unter https://www.velutina-saar.de/ zu erreichen.
Nester, welche sich schon in der sozialen Phase befinden, sollten von fachkundige Personen entfernt werden. Dies
wird aufgrund der langen Entwicklungsdauer der Arbeiterinnen von ca. 48 Tagen jedoch erst ab Mai der Fall
sein.

Embryonalnest entfernen
Bevor man ein Embryonalnest zerstört, sollte man natürlich genau wissen, ob es wirklich von der Asiatischen
Hornisse stammt und nicht vielleicht doch von der besonders geschützten heimischen Europäischen Hornisse. Am sichersten ist es natürlich, die Königin selbst zu bestimmen, die man ein- oder ausfliegen oder auf der Wabe sehen kann. Die heimische Hornisse Vespa crabro sieht man eher über der Wabe brüten, da ihre Nester meist nach unten großzügig geöffnet sind. Auch ist die Nesthülle immer nur einlagig, solange die Königin noch alleine im Nest ist. Die Nesthülle des Embryonalnestes der Asiatischen Hornisse verengt sich sehr schnell nach unten zu einem schmalen
Eingang. Zudem baut die Königin der Asiatischen Hornisse bald mehrere Lagen von Nesthüllen. Es fordert also deutlich
mehr Geschick die Brut in der Wabe zu erkennen.

Mit freundlicher Unterstützung des Bieneninstitutes Mayen, Fachzentrum Bienen und Imkerei